2001: The ZIP6020 Video

Irgendwann zur Jahrtausendwende sammelten ein paar Motivierte Videomaterial aus allen Ecken und Enden der Innsbrucker Szene zusammen und produzierten einen Edit, der sich sehen lassen konnte – und eigentlich immer noch kann!


2001: Avenue Skate Weekend

In den späten 90ern bis in die frühen Zweitausender gab es das Avenue Skateboard Magazine. Damals war tatsächlich noch Geld mit Werbekunden in Printmagazinen zu machen und man konnte sogar Skatecontests in verschiedenen Städten unter dem Titel "Avenue Skate Weekend" veranstalten. Hier zwei Videos vom Tour-Stopp beim Innsbrucker "Hafen". Im Video von zzapp TV Legenden wie Daniel Wesenjak, Reini Rietsch, Roman Astleitner, Oliver Gordon, Maggo Auinger und Michi Nadler. Im Video von unserem Vimeo-Kanal zusätzlich u.a. Muki Rüstig, Patrick Siebert, Patrick Havranek, Frederik Sahlus, Maggo Mandl, Martin Prugger, Chrisse Vogelbauer und Manuel Margreiter

 

Anekdote am Rande: Die gelb-schwarzen Jersey-Barriers aus dem zweiten Video fanden auf wundersame Weise ihren Weg nach Wien und standen dort einige Jahre im Skatepark Längenfeldgasse. 


2002: Tyrolean Styles

Die Skateszene im Tiroler Unterland war bereits in den Neunzigern eine sehr aktive, mit Skateparks am Kufsteiner Eislaufplatz, dem Wörgler Skatepark oder auch dem Skatepark in Brixlegg. Mit dem Bau des Cradle Skatepark 2001 kam nochmals mehr Schwung in die Szene, welcher der Großteil des Footage dieses Filmprojektes gewidmet ist. Aber auch Fahrer aus dem Raum Innsbruck sowie Größen der nationalen und internationalen Szene dieser Zeit haben Gastauftritte.


2004: "Da Street Skills of Innsbrooklyn"

Street Footage von legendären Spots wie „Gericht“ oder „Scandic“ (von Scandic Crown Hotel, das damals aber wohl auch schon nicht mehr so hieß) sowie den leider sehr kurzlebigen Ledges beim neuen Tivolistadion, bevor zugunsten der Europameisterschaft nochmals umgebaut wurde. Außerdem viel Material aus dem Haller Skatepark „Park In“ und den dortigen „Kurhaus Stiegen“. Musikalische Untermalung unter anderem von Wisdom & Slime, die beide der Skateszene aus Innsbruck und Hall entstammen und der lokalen Crossoverband BC76 – ebenfalls mit Skateboarder-Beteiligung.  

 

Fahrer: Markus Mandl, Moritz Anzelini, Patrick Zingerle, Norbert Weitenbacher, Daniel Wesenjak, Vincent Tschaikner, Matti Prugger, Manuel Margreiter, Dominik Dietrich, Martin Prugger, Chrisse Vogelbauer


2005: How to build a skatepark - not!

Der Rapoldipark, den sich der damalige Innsbrucker Skateboard Verein Mitte der Neunziger erkämpft hatte, war über die Jahre vom Parkplatz mit Obstacles Marke Eigenbau zum Skatepark mit den für die späten Neunziger typischen und damals auch zeitgemäßen blauen Plastikrampen mutiert. 2005 sollten diese einem modernen Skatepark weichen. Die Legende will es haben, dass über Kontakte in der Skateszene auch tatsächlich Kostenvoranschläge und Skizzen von IOU Ramps, dem damaligen Goldstandard in Sachen Rampenbau eingeholt worden waren. Der Auftrag soll dann aber angeblich an eine Liftbaufirma aus Tirol gegangen sein, die zwar die Formen der IOU-Skizzen nachgeahmt hat, jedoch in völlig falscher Dimensionierung. Wer den Skatepark je in Natura erlebt hat, glaubt diese Geschichte gut und gerne. Die damals zuständigen Entscheidungsträger konnten sich dabei höchstens einer Sache rühmen: ein Paradebeispiel für Geldverschwendung geliefert zu haben.


2005: Manu`s Puzzle Part

Manuel Margreiter war lange Zeit einer der international bekanntesten Skater aus Tirol - und das zurecht, wie sein Part im Puzzle Video Magazine von 2005 zeigt.


2006 - "Push Along"

Das Erstlingswerk von Filmer Niki Waltl wartet mit längeren Parts von Roman "Romi" Erhart, David "Dave the brave" Margreiter, Robert Klausner, Helmut "Hell" Scharler und Ralf Edlinger auf. Auch Manuel Margreiter, Reini Ritsch, Martin und Matti Prugger, Chrisse Vogelbauer, Vincent Tschaikner, Norbert Weitenbacher und viele andere kommen mit kurzen Parts oder Tricks vor.

 

Legendäre Innsbrucker Spots im Video sind unter anderem die Scandic Ledges, der damals noch recht neue Sparkassenplatz und eine unglaubliche Bank mitten in der Stadt, die aber nicht lange gab.

 

Gefilmt wurde gesamt ca. 2 Jahre. Roman Erhart stieß später dazu und filmte nur einige Monate für das Video. Manuel Margreiter filmte sein Footage überhaupt nur innerhalb einer Woche. Premiere war in der "Kunstpause" im Landesmuseum. Dort wurde eine odentliche Sause gefeiert, die auch vom kulturellen und nicht-skatenden Publikum geduldet und sogar gutgeheißen wurde.


2005 bis Jänner 2008: Die Spaßfabrik

Eine private Miniramp für Regentage, den langen Winter oder einfach wenn einem spät nachts einfällt, ein paar Runden zu drehen. Das ist wohl der Traum vieler SkaterInnen - und war für Einige in Innsbruck für ein paar Jahre Realität. Eingemietet in der Parkgarage einer Firma hatte man eine Miniramp, die zuvor im Skateshop "Dollarshop" gestanden war, über mehrere Stellplätze verteilt aufgebaut. Alle, die sich an der Miete beteiligten, hatten einen Schlüssel und somit Zugang. Es war dunkel, kalt und ganz sicher nicht der gesündeste Ort, um Sport zu treiben. Aber man hatte ein kleines, eingezäuntes Reich, das Schauplatz zahlreicher lustiger Sessions nach Feierabend war. Irgendwann wurden die Stellplätze jedoch wieder von der Firma selbst benötigt und man musste die Rampe im Jänner 2008 schweren Herzens abbauen. Eine Erstatzlocation in Innsbruck wurde leider nicht gefunden. Die Einzelteile wurden kurz zwischengelagert und schlussendlich wanderten sie sogar noch nach Wien, wo die Mini in der Skatearea23 aufgebaut wurde.


2009: "Framed" 

Für sein zweites Videoprojekt hielt Niki Waltl die Kamera wieder auf seine Homies Ralf Edlinger und Robert Klausner sowie Roman Erhart. Diesmal filmte auch Manuel Margreiter einen ganzen Part, neu dazu stieß mit Dominik Dietrich einer der wenigen österreichischen, professionellen Skater. Kürzere Auftritte haben David Margreiter und Martin Prugger. Außerdem ist auch der Friends-Part sehenswert und international besetzt.

 

Extra hervorzuheben ist an dieser Stelle Innsbruck-OG Norbert Weitenbacher, der den ersten Part des Videos hat und darin praktisch alle damals bekannten und weniger bekannten Spots zwischen Innsbruck und Hall (und natürlich einige andere mehr) zerlegt. Darunter einige NBDs ("never been done" weder zuvor als auch nicht später nochmal nachgemacht):

  • Fs-5-0 auf dem Sillpark-Rail (hoch, Landung in eine Schräge mit gruseligem Asphalt)
  • Nollie-Heelflip-Noseslide an der Stadtcafe-Hubba (hoch, lang und Landung in einen Gegenhang)
  • Flip Back-Lip auf einem brusthohen Holz-Rail mit abschüssiger Anfahrt
  • sein schon legendärer fs-Boardslide am damals nagelneuen 18er Rail bei der Uni
  • und Bs 180 am Klinik Double-Set

2010 - 2011: "While It Lasts" - DIY Halle in der Bäckerei

Im letzten Winter ohne Halle in Innsbruck verwirklichte eine Gruppe Motivierter rund um Armin Nemati ein einmaliges DIY Projekt in der "Bäckerei" (Bar/Cafe und Veranstaltungslocation). Benannt wurde das Projekt "While It Lasts", denn die Nutzungsdauer war von vorneherein klar begrenzt. Dennoch investierten neben Armin u.a. Torben, Lukas, Ludschi, Cheffe, Robert und Gruti viel Zeit und Herzblut in das Unterfangen, aus altem Bühnenelementen einen kleinen Indoor Skatepark zu zimmern. Viele unvergessliche Sessions und Parties fanden in der Zeit zwischen dem Baubeginn im Herbst 2010 und dem Abriss im März 2011 dort statt und verewigten "While It Lasts" in der Innsbrucker Skate-Geschichte. Auch medial fand das Projekt Beachtung wie die Artikel im Confuzion Magazine und dem Playboard Magazin zeigen.

 

Mehr Bildmaterial gibt es auf dem eigenen Blog While It Lasts zu bewundern.


2011: Back to the roots

Nachdem sich im Frühjahr 2011 die Baustelle am Landhausplatz der Fertigstellung näherte, nahmen Skater und Skaterinnen den Platz, auf dem seit den frühen Neunzigern Skate-Verbot herrschte, kurzerhand wieder in Beschlag. Als das Gerücht die Runde machte, das Land Tirol könnte das Skaten erneut verbieten, formierte sich online schnell breiter Widerstand weit über die Skateszene hinaus. Das Land beteuerte, ein Verbot sei nie angedacht gewesen, jedoch müsse es Regeln für das Skaten geben. Einzelne Privatpersonen vereinbarten einen Kompromiss mit dem Landhaus. Dieser wurde aber mit der Zeit einseitig aufgeweicht - zu verlockend waren die Kanten des Befreiungsdenkmals und des Eingangsbereichs. Erlaubt blieb das Skaten dennoch - vielleicht weil die Skateszene den Löwenanteil an der Belebung des Platzes hatte, die man durch den Umbau ursprünglich erreichen wollte. Aktuell ist die Diskussion um die Nutzung des Landhausplatzes erneut entbrannt, wurde jedoch durch die Corona-Krise unterbrochen. 


2011: Endlich alles richtig gemacht

Das Jahr 2011 markierte einen Meilenstein in der Skateboardgeschichte Innsbrucks. Nachdem mit dem neuen Landhausplatz quasi "aus Versehen" ein Skateboard-Paradies mitten in der Stadt entstanden war und durch Verhandlungen einzelner Gründungsmitglieder des Skateboard Club Innsbruck das Skaten dort erlaubt wurde, folgte am 17.Dezember der nächste Paukenschlag: Die mit 2000 Quadratmetern größte Skatehalle in Österreich und dem näherem Ausland öffnete ihre Pforten. Vorausgegangen waren Monate der Planung und Verhandlungen, in denen Gründungsmitglieder unseres Vereins in Zusammenarbeit mit dem BMX-Verein RipBMX und Mitarbeitern der Stadt Innsbruck die Halle konzipierten. Die WUB Halle (von "Wagner`sche Universitäts Buchdruckerei", deren Betriebshallen nach deren Konkurs wieder in den Besitz der Stadt gewandert waren; heute: Skatehalle Innsbruck) kam bei den NutzerInnen super an und trug maßgeblich dazu bei, dass die Szene in Innsbruck enorm wuchs und Innsbruck auch international bekannter in Sachen Skateboarding wurde.

 

Kamera/Edit: Matthias Reich


2012: Der Beinahe-Weltrekord

Während des zweiten "Annual WUB Open" Skatecontests am 13.April 2013 wäre in Innsbruck fast Skateboard Geschichte geschrieben worden: Beim Highest Ollie segelte der Kärntner Bernd Trattnig über eine Höhe von 115,2 cm / 45.35 inches (113 cm plus 2,2 cm Messlatte) - der offizielle Weltrekord laut Guiness Book lag damals bei 114.3 cm/ 45 inches, aufgestellt von Aldrin Garcia in Las Vegas 2011. Spencer Barton übersprang 2018 115,6 cm/ 15,5 inches, aber offensichtlich ebenfalls nicht "offiziell". In jedem Fall war es unglaublich, das live zu sehen und auch im Video schaut es fast wie Zauberei aus.

 


2014/2015: Erfolgsprojekt Nachbarschaftshilfe

Ende 2013 trat ein motivierter Gemeinderat aus Zirl mit dem Anliegen, den desolaten und gesperrten Skatepark in Zirl zu reaktivieren, an unseren Verein heran. Der Park der Gemeinde westlich von Innsbruck war zuvor von einem örtlichen Verein betrieben worden und war an sich mit IOU-Rampen vergleichsweise gut bestückt gewesen. Jedoch hatte sich der Zirler Verein aufgelöst und die Gemeinde hatte den Park aus Sicherheitsbedenken gesperrt. Effektiv wären ursprünglich nur minimale Wartungsarbeiten nötig gewesen. Weil aber der Platz trotz Sperre weiter benutzt wurde, hatten Gemeindearbeiter die Obstacles mit Gabelstaplern quasi "auf einen Haufen geschmissen" und so komplett zerstört.

 

Bedingung der Gemeinde dafür, den Park wieder zu öffnen und ein wenig Geld locker zu machen, war ein Verein als Kooperationspartner. Diese Rolle übernahm kurzerhand unser Verein und suchte SkaterInnen aus der Gegend rund um Zirl, die bereit waren, Zeit und Arbeit in ihren Park zu stecken. Tatsächlich fanden sich nach mehreren Anläufen einige (wie so oft, wenn es um gemeinnützige Arbeit geht) ältere Skater, die mit bescheidenem Budget alte Obstacles sanierten und kleine Holz-Obstacles sowie eine Beton-Ledge bauten. Im September 2014 wurde der Park mit Kinderkursen, Best Trick Sessions und einem Fest wiedereröffnet.

 

2015 wollten die Betreiber des BMX/Skateparks in Völs ihre traditionsreiche Vert Ramp loswerden und der Vert-Enthusiast Benny Rieder versuchte zuerst über uns die Stadt Innsbruck zur Übernahme der Rampe zu bewegen. Da hier die Antwort "kein Bedarf" lautete, nahm man Kontakt mit der Gemeinde Zirl auf und hatte Erfolg. Im Sommer begannen eine Handvoll motivierter Skater rund um ihn und Stefan Rettenbacher mit der Übersiedlung und arbeitete bis in den Winter hinein an ihrem Herzensprojekt. Auch ein eigener Verein, der den in Big Berta Skate Plaza Zirl umbenannten Park seither betreut wurde gegründet: Die Austrian Vert Skaters. Seither folgten mehrere Zubauten, allen voran eine schöne Spine-Mini als Ergänzung zur Vert, aber auch Street Obstacles. Nicht nur zu den jährlichen "King of Vert"-Contests pilgern seither Vert Riders wie auch Street SkaterInnen gerne in den einzigartigen Skatepark in der Nähe von Innsbruck.


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